Vor einigen Tagen erreichte uns die Frage, warum es in unserem Gemeinschaftsgarten auf den ersten Blick so verwildert aussehe.
Da diese Frage scheinbar einige in der Nachbarschaft umtreibt, möchten wir gerne an dieser Stelle für Aufklärung sorgen.
Eines voraus. Wir versuchen in unserem Garten möglichst naturnah zu gärtnern. Das bedeutet, dass wilde Ecken in unserem Garten sehr erwünscht sind.
Wir freuen uns, wenn sich die Natur den asphaltierten Platz immer mehr zurückerobert. Dass einige Teile des Gartens nun nicht mehr mit "sauberem" Asphalt bedeckt ist, sondern wilde Kräuter (z.B. Spitzwegerich, wilde Möhre) oder Gräser wachsen, finden wir toll. Denn dort finden viele Insekten einen neuen Lebensraum. Seit wir den Platz 2016 übernommen haben, können wir jedes Jahr mehr Insekten und Kleintiere beobachten. So tummeln sich Hummeln, Wildbienen, Wespen und Schmetterlinge im Garten, zudem haben wir einen Igel entdeckt, der sich sehr wohl fühlt und viele unterschiedliche Vögel.
Dadurch, dass wir wilde Ecken zulassen und der Natur Raum zur Entfaltung lassen, leisten wir einen Betrag zum Erhalt der Biodiversität und das ist ein Ziel unseres Vereins. Doch nicht nur unser Verein hat sich den Erhalt der Artenvielfalt durch „wilde Gärten“ zum Ziel gesetzt. Auch die Stadt Köln ist daran interessiert und prämiert sogar jedes Jahr naturnahe Gärten. Darüber hinaus informiert die Stadt Köln in einer ausführlichen Broschüre über die Wichtigkeit der naturnahen Gärten für die Flora und Fauna in der Stadt. Sie wird mit dem schönen Satz eingeleitet:
„Wir können mit unserem Garten nicht die Welt retten, aber jedem Insekt, jedem Vogel und jedem Igel, dem wir in unserem Garten Lebensraum bieten, bedeutet unser Garten die Welt!“
Nichts desto trotz würden wir gerne mehr im Garten machen. Vor allem der Gemüse und Obstanbau verlangt viel Arbeit. Bis aus einem kleinen Samen eine fruchttagende Pflanze wird, bedarf des viel Pflege durch die Gärtner*innen. Nach zwei Jahren in denen wir durch Corona nur eingeschränkt wirken konnten, sind unsere Gartenstunden nicht so gut besucht, wie vor der Pandemie. Da gleichzeitig aber die Anbauflächen zugenommen haben, muss immer mehr Arbeit auf weniger Schultern verteilt werden. Da bleiben dann schon einmal Dinge liegen, die wir uns eigentlich vorgenommen hatten.
Daher möchten wir an dieser Stelle zwei Angebote machen.
1. Wir freuen uns über jeden und jede die an unseren Gartenstunden - mittwochs ab 15:00 Uhr - teilnehmen. Kommt gerne vorbei und helft mit. Es gibt genug zu tun. Gemeinsam können wir auch besprechen an welchen Ecken es Sinn macht Ordnung zu schaffen und an welchen die Natur ihren Raum zur Entfaltung benötigt.
2. Wer mehr über wilde Ecken und deren Funktion erfahren möchte, kann uns gerne anschreiben (info@finken-koeln.de). Nach der Ferienzeit ab August stehen wir gerne für eine Führung durch den Garten bereit, gerne mit einer anschließenden Diskussion über Vor- und Nachteile naturnaher Gärten. Allen die keine Führung oder Diskussion wünschen, empfehlen wir nach den 12 Schildern unseres Lehrpfads zu schauen. Hier findet ihr viele Informationen rund um das gemeinschaftliche Gärtnern, aber auch über Themen der Artenvielfalt.
Quellen und vertiefende Links: Auszeichnungen für naturnahe Gärten:
Broschüre zum Anlegen von naturnahen Gärten: https://www.stadt-koeln.de/mediaasset/content/pdf57/pdfua_stk_buntergarten_dina4_200506.pdf
Eure Zeilen habe ich mir mal gerade zu Gemüte geführt, zuerst möchte ich ein Lob loswerden.
zum Thema Unordnung bei euch????! Empfinde ich persönlich nicht ( ihr habt eher heftig mit Altlasten zu tun) das tut mir unendlich leid. Die ganzen Betonabfälle vom alten Kirmesplatz, Die habt ihr am Hals!, da könnte sich die Stadt Köln mal erkenntlich zeigen und mal ordentlich alt Lasten Sanierung betreiben und euch im Austausch für eure ganze Mühe Muttererde ankarren . Das würde ich mir so wünschen für euch ! Dann würdet ihr doch einmal für eure ganze Arbeit entlohnt 👍💪🏽