top of page
  • AutorenbildJens

Wir feiern Geburtstag: 5 Jahre F.I.N.K.e.V.



So fing alles an


Am 27.12.2016 gab es eine erste Besprechung mit den Gründungsmitgliedern des Verein F.I.N.K.e.V.. Damals stand der Namen noch nicht fest, dafür aber der Plan, einen interkulturellen Gemeinschaftsgarten in Köln aufzubauen. Dieser sollte ein sozialer und geselliger Ort werden, an dem sich Menschen mit Fluchterfahrungen mit Menschen, die schon länger in Köln leben,

treffen und gemeinsam gärtnern können.


Im Juli 2016 haben wir dann nach intensiver Suche ein passendes Gelände in Köln Vogelsang gefunden. Im so dichtbebauten Köln hatten wir mit der alten Brachfläche großes Glück. Das Gelände liegt recht gut erreichbar im Bezirk Ehrenfeld und mit 3000 Quadratmetern haben wir genug Fläche, um uns auszutoben.


Seit der Übernahme des Geländes hat sich sehr viel getan. Aus einer ungenutzten Brache, die höchstens zur illegalen Müllentsorgung genutzt wurde, haben wir gemeinsam den interkulturellen Gemeinschaftsgarten, das Finkennest aufgebaut.


Schwerpunkte unseres Engagements in den Jahren 2016/17 waren die Arbeit mit Geflüchteten und das urbane Gärtnern. Da mehrere Geflüchtetenunterkünfte in Vogelsang und der näheren Umgebung geschlossen wurden, wurde der Austausch mit diesen Menschen zunehmend schwieriger. Angebote speziell für Geflüchtete machten somit weniger Sinn als zu Beginn gedacht. Daher richteten sich unsere Bemühungen und unsere Arbeit darauf, einen Gemeinschaftsgarten zu errichten, in dem sich alle interessierten und weltoffenen Menschen Wohlfühlen können.


So weit sind wir heute


In fünf Jahren seit der Gründung des Vereins haben wir auf dem Gelände einiges bewegt. Alles begann mit einem Seecontainer, der uns bis heute als Werkzeuglager dient. Hinzu kamen erste Hochbeete und ein Sitzkreis, weiterhin Hügelbeete am Waldrand und ein großes Gemeinschaftsbeet. Auf allen werden Obst, Gemüse, Kräuter und Zierpflanzen angebaut. Unser Seecontainer bekam ein Abdach, mit dem wir zum ersten Mal Wasser sammeln konnten. Wasser war in den ersten Jahren eine unserer größten Herausforderungen. In den heißen und trockenen Sommern reichte das Sammeln mit Hilfe unserer kleinen Dachflächen nicht aus. Wir mussten kreativ werden, unsere Fässer außerhalb des Geländes mit Wasser befüllen und mit Bulli oder Radkutsche zum Finkennest bringen. Doch am Ende half das auch wenig. Ab August waren die Pflanzen im Garten häufig verbrannt. Daher haben wir mit großem Aufwand und vielen Händen gemeinsam eine Wasserleitung gegraben und mit der des Schrebergartenvereins verbunden. So konnten wir 2020 zum ersten Mal auch bei Dürre unsere Pflanzen weiter versorgen.


Luftbilder zeigen, wie sehr sich der Ort in den letzten Jahren verändert hat. Das Finkennest wird immer grüner. Die Natur erobert Stück für Stück die alte Brache zurück. Überall blüht und wächst es im Frühling. Insekten und Vögel vermehren sich. Selbst viele Teile des Asphalts sind mit einer Schicht Erde und Pionierpflanzen überzogen.


Wir haben mittlerweile ein Tomatengewächshaus und eine neue Komposttoilette (die erste wurde abgebrannt), zudem einen Bauwagen, der uns weiteren Raum gibt.


Unser Projekt des Gemeinschaftsgartens hat allerdings nicht nur Freund*innen, manchen ist unser Konzept ein Dorn im Auge. So hatten wir mit Vandalismus, gelegentlichen Angriffen im Internet und fremdenfeindlichen Aktionen (Flagge „Kein Veedel für Rassismus“ wurde zerstört) zu tun. Aber selbst wenn wir für einige Menschen ein Störfaktor im Veedel sind, überwiegen positive Reaktionen. Wir sind uns sicher, dass unser Platz mehr Menschen freut als verärgert.


In den vergangenen Jahren hatte das Finkennest immer viel Hilfe von vielen fleißigen Menschen. Ohne sie wäre der Gemeinschaftsgarten nie das geworden, was er für uns und die Finkensympatisanten ist, ein absoluter Wohlfühlort. An diesem Wohlfühlort treffen sich (abgesehen von Corona Zeiten) immer wieder viele nette Menschen, um gemeinsam Zeit zu verbringen, zu buddeln, zu bauen oder einfach „nur“ zu quatschen. Jeder ist willkommen, der jeden anderen willkommen heißen kann.


Herzlichen Dank an alle


Wir möchten allen Freiwilligen, Ehrenamtlichen, Einmaldagewesenen, Dauerbrennern, allen Unterstützern, Spendern und allen Finken ein ganz herzliches Dankeschön aussprechen. Nur gemeinsam haben wir das alles geschafft. Auch wenn immer wieder Menschen das Projekt verlassen haben und neue dazu gekommen sind, jeder hat seinen Betrag geleistet.


Weil Bilder manchmal mehr als Wort sagen, schaut euch gerne das Video an!


Alles liebe und hoffentlich noch viele gemeinsame Jahre mehr. Wir haben noch viel vor und haben noch ohne Ende Ideen!

Jens, der Blogfink, als Vertreter aller Finken







90 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page